Beispiel
Wir zahlen zum Beispiel für unsere bisher noch als "unfair" deklarierten Kabel ca. 1,40 Euro + Steuern. Gut, das können wir darstellen. Und dann? Wer bekommt den Großteil der 1,40 Euro? Der Chef der Kabelfabrik, obwohl er nur faul im Sessel sitz? Oder der Chef, weil er hart dafür arbeitet, ein hohes Risiko trägt und und gut für seine Arbeiter sorgt? Oder bekommen die Arbeiterinnen das meiste? Ist der Anteil für die Arbeiter angemessen, zu hoch, zu niedrig? Wir wissen es nicht.
Und selbst wenn wir das alles für das Kabel wüssten, ein Kostenpunkt des Kabels ist z.B. das Material. Und dann beginnt das Spiel von vorne. Denn angenommen wir wüssten, wieviel unser Lieferant im Einkauf für einen USB-Stecker zahlt (was er uns noch nicht verraten hat), so wissen wir für den Steckerlieferanten wieder nicht, wieviel ist Gewinn, wieviel ist Arbeiter-Lohn, wieviel Buchhaltung, Marketing, Transport...? Und steht das alles in gerechtem Bezug zu den erbrachten Leistungen, Risiken, etc?
Das alles gilt für Lieferanten, Unterlieferanten und auch für unsere eigene Arbeit. Denn selbst für letztere fehlen uns die nötigen Daten für eine solche Darstellung, denn dafür müssten wir erstmal die Zeit genau erfassen, wieviel wir in welchen Bereich stecken, z.B. Weiterentwicklung Fairness, Organisation der Produktion, Material, Bildungsarbeit, Buchhaltung. Immerhin wissen wir, dass wir 2013 ca. 1 Stunde pro Maus gearbeitet haben. Den angestrebten Honorarsatz von 15.- Euro haben wir damit leider verfehlt. Fair oder Unfair?