Die Faire Maus von Nager IT

Fairer Handel boomt. In ganz Europa erobern Fairtrade-Produkte immer größere Marktanteile – besonders in den Bereichen Nahrung und Textil. In der Elektronikbranche sieht es dagegen ganz anders aus: Nachhaltig produzierte IT hat immer noch absoluten Exotenstatus. Zudem sind die wenigen Ausnahmen fast ausschließlich auf ökologische Produktion und Energieeffizienz beschränkt.

Soziale Nachhaltigkeit und faire Produktionsbedingungen spielen in der Computerelektronik dagegen so gut wie keine Rolle. Viele der unabdingbaren Mineralien werden unter unmenschlichen Bedingungen in Afrika oder Südostasien gefördert. Die Zulieferer werden fast ausschließlich nach wirtschaftlichen Erwägungen gewählt: Gekauft wird, was billig ist und schnell geht. Fehlender Arbeitsschutz, nicht abgegoltene Überstunden und Niedriglöhne sind in den Fabriken der Branche die Regel.

Nager IT ändert dies. Unser dringendstes Anliegen ist die Verbesserung der sozialen Bedingungen in der IT-Fertigung. Und wir zeigen mit der Fairen Maus seit 2012 konkret, was möglich ist. Gut 80.000 Faire Mäuse sind inzwischen auf der ganzen Welt im Einsatz! Unsere Fairen Mäuse beweisen damit, dass nachhaltige, unter gerechten Arbeitsbedingungen hergestellte Hardware keine Illusion bleiben muss.

Doch wir ruhen uns nicht auf diesem Erfolg aus, sondern bemühen uns kontinuierlich um weitere Verbesserungen. Die aktuelle Version der Fairen Maus ist nicht nur optisch gefälliger und technisch ausgereifter als ihre Vorgängermodelle. Sie ist vor allem so fair wie nie zuvor:

Das Scrollrad (aus regionalem Holz), die Gehäuseherstellung, die Schrauben, die Verpackung und das Labelling, der Lötzinn von Fairlötet, die Endmontage und die Bestückung der Leiterplatte sowie die Leiterplatte selbst sind inzwischen durch und durch fair! Das bedeutet: Jeder Arbeiter wird für seine Aufgaben geschult und erhält bei Bedarf Schutzausrüstung, die ihn vor gesundheitlichen Schäden schützt. Es werden faire Löhne gezahlt und keine unbezahlten Überstunden erzwungen. Kinderarbeit ist von vornherein ausgeschlossen.

Auch unsere Kondensatoren, Widerstände, Elkos und LEDs werden unter fairen Bedingungen produziert und enthalten zumindest teilweise faire Vorbauteile.

Ein weiteres Anliegen ist uns die Umweltverträglichkeit unserer Produkte: Bei unseren Partnerwerkstätten sowie bei 65 Prozent unserer Bauteil-Lieferanten können wir sehr gute Umweltstandards in der Produktion garantieren. Zudem suchen wir neue Wege bei den verwendeten Materialien: Unser Gehäuse besteht nun aus einem recycletem Kunststoff (ABS) aus Post-consumer Recycling. Zudem wird das Scrollrad jetzt aus heimischem Holz gedrechselt. Ein PVC-freies Kabel war von vornherein Standard.

Übrigens: Sollte einmal etwas an der Maus nicht funktionieren, braucht sie niemand wegzuschmeißen. Wir können alle Teile austauschen und reparieren soweit wie möglich! Auf unserer Homepage haben wir eine ausführliche Reparaturanleitung zu den gängigsten Defekten.

Bleibt uns nur noch zu sagen: Hinter Nager IT stecken weder kapitalkräftige Investoren noch eine namhafte Computerfirma. Idee, Entwicklung, Herstellung und Vertrieb der Maus laufen zusammen bei Susanne Jordan. Die Geografin hat das Start-Up 2012 gegründet. Ursprünglich dachte sie an einen fairen PC, doch schnell zeigte sich, dass bereits eine Faire Maus jede Menge Herausforderungen bereithält.

Heute arbeiten 6 Engagierte für den gemeinnützigen Verein Nager IT. Neben den Tätigkeiten rund um die Maus leisten sie Aufklärungs- und Bildungsarbeit und engagieren sich politisch. Die Crew von Nager IT arbeitet in Teilen ehrenamtlich.

Mehr Infos zur Fairen Maus von Nager IT? Schaut Euch um auf www.nager-it.de, ruft an oder besucht uns im wunderschönen Bichl.